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Geschichte:



Geschichte

D I E   A N F Ä N G E 

Es begann am 17. Juni 1909. Wegen der steigenden Beliebtheit der Realgymnasien platzten die bestehenden Institute aus allen Nähten. Ein weiteres Gymnasium musste her. Als Platz schien die Ecke Hammer Steindamm / Sievekingsallee (die es damals noch nicht gab) geeignet. Wegen Geldmangels musste der Bau eines eigenen Gebäudes zunächst verschoben werden, aber die Gründung des Kirchenpauer-Realgymnasiums erfolgte trotzdem, und zwar Ostern 1914. Es bestand aus einer Untertertia (entspricht 8. Klasse) mit 19 Schülern, die von anderen Hamburger Schulen kamen. Der Schulleiter war Herr Prof. Dr. Pflaumbaum. Außer ihm gehörte dem ersten Kollegium nur noch der Klassenlehrer Herr Dr. Claußen an. Der Unterricht wurde in zwei Holzschuppen auf dem Gelände des Hammer Parks abgehalten. Vorübergehend konnte auch das Herrenhaus im Hammer Park benutzt werden.
Ostern 1920 legten die ersten vier Schüler das Abitur ab.
Am 1. April 1924 siedelte das inzwischen vollständige Kirchenpauer-Realgymnasium in die Räume des ehemaligen Lehrerinnen-Seminars an der Freiligrathstraße über. Trotz der Umwandlung zweier Nebenräume in Klassenzimmer standen für die neun Klassen nur sieben Klassenräume zur Verfügung. Für einen geregelten Lernbetrieb waren das keine guten Voraussetzungen! Die benachbarte Mädchenvolksschule Angerstraße 33 musste noch sieben weitere Klassenräume abtreten. Aber auch die Aufteilung auf zwei verschiedene Standorte war natürlich nicht optimal.
Aus diesen Gründen wurde im Oktober 1928 die Errichtung eines Neubaus an der ursprünglich geplanten Stelle wieder auf die Tagesordnung gesetzt.



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Z E H N   J A H R E   K I R C H E N P A U E R   1 9 2 4 

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens "seiner" Schule verfasste Herr Dr. Theodor Claussen 1924 ein interessantes Büchlein über die Anfänge des Kirchenpauer-Realgymnasiums: kipcl1924.pdf [7.963 KB] . Zum Download bitte auf den Dateinamen klicken.



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E N D L I C H   A N G E K O M M E N ! 

Nach sechzehn Jahren des Vagabundierens an verschiedenen Standorten mit den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten wurden am 10. Oktober 1928 die Mittel für den Neubau eines Schulgebäudes am Hammer Steindamm 129 für das Kirchenpauer-Realgymnasium freigegeben. Keine zwei Jahre später, am Donnerstag, dem 24. Juli 1930, fand um 10 Uhr die feierliche Einweihung statt. Und auch die amtliche Besichtigung des Gebäudes zwecks Übernahme durch die Schulbehörde am 4. Februar 1931 erbrachte keine Beanstandungen, Änderungen oder besonderen Wünsche. Das Kirchenpauer-Realgymnasium war endlich im eigenen Haus angekommen. Der sicherlich stolze und glückliche Schulleiter war zu dieser Zeit Herr Dr. Iburg.
Als Tüpfelchen auf dem i erhielt das Kirchenpauer-Realgymnasium im November 1933 eine (wenn auch gebrauchte) eigene Orgel, die auf der Bühne in der Aula installiert wurde. Dieses Instrument stammte aus dem Schulgebäude Weidenstieg 29 und wurde für ihren neuen Standort noch ein wenig umgebaut.



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D I E   K I R C H E N P A U E R - H Y M N E 

Anlässlich des bevorstehenden Neubaus des Schulgebäudes verfasste Herr Prof. Vollmer den Text (und die lateinische Übersetzung dazu) für eine Kirchenpauer-Hymne (aus dem Liederbuch des Kirchenpauer-Realgymnasiums zu Hamburg, Hamburg 1929).

Gesungen zur Melodie von "Filia hospitalis":

1. Der einst uns Bürgermeister war,
der würd'ge Kirchenpauer,
stellt sich als Männermuster dar
für aller Zeiten Dauer.
Durch solchen Namen hochgeehrt,
sei, Schule, Deines Paten wert.
Steh fest wie Felsenmauer,
nach Art des Kirchenpauer!
2. Ein Heim, umblüht von Staudenzier,
wo hohe Wipfel rauschen,
das mussten schweren Herzens wir
für einen "Zwinger" tauschen.
Doch schön ersteht ein weites Haus
bei unsers Parkes Baumgebraus.
Ein Hoch dem Auferbauer
vom neuen Kirchenpauer!
3. Für Zukunft sorgt und Vaterland,
wer gut die Jugend meistert,
für Wissenschaft und Freundschaftsband
und Schönheit sie begeistert.
Bei solcher Kost erwächst der Mann,
der einst auch Fesseln sprengen kann.
Auf weite Sicht und Dauer
lehr, braver Kirchenpauer!

Und hier noch die lateinische Version:

1. Senatui qui praefuit,
Ecclesiae Colonus,
exemplum nobis praebuit,
vir strenuus ac bonus.
Tu, schola ornatissima,
sis nominis dignissima
tam excellenti sono:
Ecclesiae Colono!
2. Ingemimus pomoerio
leones ut inclusi,
eiecti nostro Tusculo,
angustiis contusi.
Nec deficit solacium:
exsurgit iam palatium
iuvante nos patrono
Ecclesiae Colono.
3. Futuris rebus providet,
qui fovet iuventutem.
Quae nunc dum litteris studet,
fert patriae salutem.
Si colimus ingenia,
solvemus hostis vincula
virtuti duce prono
Ecclesiae Colono.



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2 5   J A H R E   K I R C H E N P A U E R   1 9 3 9 

1939 wurde kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs das 25-jährige Bestehen der Kirchenpauer-Schule mit einer großen Ausstellung begangen, die sämtliche Räume des 2. Stockwerks einnahm.



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N E U A N F A N G   N A C H   D E M   K R I E G 

Im Zweiten Weltkrieg waren die Gebäude der Kirchenpauer-Schule, der Oberrealschule in Eilbek und der Wichern-Schule zerstört, beschädigt oder für andere Zwecke genutzt worden, Kollegium und Schülerschaft dieser Schulen waren durch Kriegseinwirkung stark dezimiert. Im Herbst 1945 wagte man den Neuanfang unter dem Namen Kirchenpauer-Schule für Jungen. Die Eilbeker brachten ihren Schulleiter, Herrn Professor Rudolf Steinvorth, und den größten Teil des neuen Kollegiums mit. Das Kirchenpauer-Gebäude stand noch nicht wieder für den Schulbetrieb zur Verfügung, so dass die Kirchenpauer für die nächsten Jahre bei der benachbarten Oberschule für Mädchen in der Caspar-Voght-Straße Zuflucht fanden. Der Unterricht fand - wöchentlich wechselnd - vormittags bzw. nachmittags statt.
Am 1. März 1946 hatte die Kirchenpauer-Schule 480 Schüler. Von diesen hatten 380 durch den Krieg ihre Wohnung verloren, und zwar aus der Klasse 5 = 38, Klasse 6 = 38, Klasse 7 = 53, Klasse 8 = 67, Klasse 9 = 63, Klasse 10 = 51, Klasse 11 = 70.
Im Herbst 1946 übernahm der spätere Oberschulrat Dr. Karl Wagner die Leitung der Kirchenpauer-Schule. Er hatte dieses Amt inne bis zum 15. März 1950. Zwar besserten sich die Zustände langsam, aber der Umzug in das eigene Schulgebäude stand immer noch in weiter Ferne.



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W I E D E R   Z U H A U S E 

Die Renovierung des im und nach dem Zweiten Weltkrieg als Hilfslazarett und Gewerbeschule genutzten Schulgebäudes im Hammer Steindamm wurde im Herbst 1956 abgeschlossen, so dass die Zeit der beengten Verhältnisse als Untermieter in der Mädchen-Oberschule Caspar-Voght-Straße beendet werden konnte. Mancher Jüngling mag das bedauert haben. Aber es folgte eine schöne Zeit für das Kirchenpauer-Gymnasium.
In den Kriegswirren war die alte Schulorgel abhanden gekommen. Umso mehr freute sich der Musiklehrer, dass im Oktober 1962 eine neue Orgel eingeweiht werden konnte. Die Qualität des nun folgenden Musikunterrichts zeigt sich unter anderem im Auftritt des durch die Frauenstimmen der Caspar-Voght-Schule verstärkten Schulchores und des Schulorchesters in der Musikhalle im Dezember 1969.



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5 0   J A H R E   K I R C H E N P A U E R   1 9 6 4 

1964 feierte das Kirchenpauer-Gymnasium seinen 50. Geburtstag. Aus diesem Anlass erschien eine künstlerisch gestaltete Festschrift. 1964.pdf [11.076 KB] Zur Ansicht bitte den Dateinamen anklicken.


 


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5 0   J A H R E   S C H U L G E B Ä U D E   1 9 8 0 

Nach 16 Jahren an verschiedenen Standorten erhielt das Kirchenpauer-Gymnasium 1930 am Hammer Steindamm ein eigenes Domizil. 1980 erschien anlässlich des Goldenen Jubiläums eine Festschrift. kip1980.pdf [27.264 KB] Zur Ansicht bitte den Dateinamen anklicken.


 


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Z U S A M M E N A R B E I T   M I T   D E M   C A S P A R - V O G H T - G Y M N A S I U M 

Im Laufe unserer Geschichte hat es immer wieder Berührungspunkte mit unserer Nachbarschule, der Oberschule für Mädchen in der Caspar-Voght-Straße, gegeben. Als die Geschlechtertrennung im Unterricht aufgehoben wurde, standen beide Schulen gleichberechtigt und als Konkurrenten nebeneinander. Die Schülerzahlen sanken wegen rückläufiger Geburtenzahlen. Als die Oberstufe neu gestaltet wurde und die Klassenverbände aufgelöst und durch Kursunterricht ersetzt wurden, vereinbarten beide Schulen eine intensive Zusammenarbeit. Die Wege waren kurz genug, um einige Kurse nur an dem einen oder nur an dem anderen Standort anzubieten. Die Schüler beider Schulen durften relativ frei wählen, welche Kurse sie an welcher Schule belegen wollten. Zunächst war dies nur als Zusammenarbeit geplant, mündete aber schließlich im Sommer 1982 in eine Fusion unter dem Namen Kirchenpauer, zunächst mit beiden Standorten. Im Sommer 1985 wurde das Schulgebäude Hammer Steindamm aufgegeben. Der Schulbetrieb des Kirchenpauer-Gymnasiums wurde noch bis zum Sommer 1986 am Standort Caspar-Voght-Straße weitergeführt.



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D A S   E N D E 

Doch auch das fusionierte Institut hatte keine Überlebenschance. Der Stadtteil Hamm und sein Einzugsgebiet, in den Nachkriegsjahren mit Familien mit Kindern bevölkert, überalterte zusehends. 30 Jahre später waren die Kinder von damals groß geworden und weggezogen, die Eltern lebten nach wie vor in Hamm. Es mangelte an Schülern in unserem Einzugsgebiet. So war 1986 der letzte Abiturjahrgang des Kirchenpauer-Gymnasiums. Die Lehrer und jüngeren Schüler zogen nach Borgfelde in das Gymnasium Hamm um. Das Kirchenpauer-Gymnasium gab es nicht mehr.



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